Kata Spezial 2013 Drucken

Kata Spezial, 9.-12. Mai 2013

(nek) Kata Spezial? Könnte man eigentlich mal machen... Nach diesem Motto waren wir beim diesjährigen Kata Spezial in Tauberbischofsheim mit 7 Aktiven vertreten. Hellfried Schneider, André Otte und Alexander Than in der Gruppe ab 2. Dan, Anne-Kathrin Müller, Annika Neugebauer, Martin Kleimeyer und Nina Englert-Kleimeyer in der Gruppe 3.-1. Kyu. Gabriele Schneider begleitete uns.
Nachdem wir mit der Planung etwas spät dran waren, gestaltete sich die Zimmersuche am Anfang etwas schwierig: „Zimmer für diese Sportsache da? Ja, wenn Sie im letzten Sommer angerufen hätten...“, aber letztendlich erbarmten sich zwei Gesprächspartner mit einem Geheimtipp - ein noch nicht eröffnetes Hotel/Gasthaus knapp 7 km außerhalb, das aber möglicherweise bis zum Kata Spezial fertig werden sollte. Die Besitzerin war super nett und sehr optimistisch, was ihren Zeitplan anging, also Zimmer für 8 Leute gebucht und fertig. Als wir am Anreisetag auf der Baustelle ankamen, gab es zwar eine kurze Schrecksekunde – Fassade komplett eingerüstet, deutlicher Arbeitsbedarf, doch innen war (in Nachtarbeit und auf den allerletzten Drücker, wie uns später erzählt wurde) alles rechtzeitig fertig geworden und so liebevoll eingerichtet, dass wir kurz in Erwägung zogen, einfach nur nett Urlaub zu machen, statt zum Training zu gehen. Haben wir dann natürlich nicht gemacht...
Die Braungurte (Anne, Annika, Martin & Nina) begannen morgens von 8.30 bis 10 Uhr, danach folgte von 10 bis 11.30 Uhr die Gruppe ab 2. Dan (Hellfried, André, Alex) in der gleichen Halle, danach kam die 1. Dan Gruppe, dann von 13 bis 14.30 wieder die Braungurte, von 14.30 bis 16 Uhr die Gruppe ab 2. Dan und zuletzt wieder die 1. Dan Gruppe. Die Gruppen 5.-4. Kyu, 7.-6. Kyu und 9.-8. Kyu trainierten in einer anderen Halle, wo es morgens bereits um 8 Uhr losging. Am letzten Tag war dann jeweils nach der Morgeneinheit Schluss.
Als Trainer waren Tatsuya Naka, JKA-Instructor aus Japan, Jean-Pierre Fischer, JKA-Instructor aus Frankreich, Toribio Osterkamp, DJKB-Instructor, Thomas Schulze, Nationalcoach, Julian Chees, Instructor aus Deutschland, Shinji Akita, Instructor aus Deutschland, und natürlich DJKB-Chiefinstructor Hideo Ochi angekündigt, die jeweils in jeder Gruppe eine Trainingseinheit hätten leiten sollen. Da Ochi Sensei wegen seiner kürzlich durchgeführten Hüft-OP noch außer Gefecht gesetzt war, gab in jeder Gruppe ein Trainer eine zweite Einheit. Bei uns in der Braungurtgruppe war das Toribio Osterkamp, in der Gruppe von Hellfried, Andre und Alex Tatsuya Naka.
Der erste Eindruck am Donnerstagmorgen: Ist das voll hier! Geschätzte 1000 Teilnehmer insgesamt, in sämtlichen Einheiten in der Oberstufenhalle zwischen 200 und 300 Leute. Besonders wenn Naka Sensei Training gab, platzte die Halle aus allen Nähten: Aufstellen in 16 Reihen und noch immer kein Platz, sich ordentlich zu bewegen. Gerade bei Kata ohne Zählung stand man sich manchmal ganz schön gegenseitig im Weg, weil es in keiner Reihe vorkam, dass alle den Ablauf gut genug verinnerlicht hatten, ein gemeinsames Tempo zu halten. Zur Erklärung: Auch bei den Braungurten wurde in jeder Trainingseinheit eine neue Kata jenseits der Sentais durchgenommen. Bei den Schwarzgurten konnte eine gewisse Erfahrung vorausgesetzt werden, sodass weniger Zeit auf den Ablauf verwendet und mehr Energie ins Bunkei gesteckt wurde. Den Berichten in den Pausen zufolge hatten Hellfried, Andre und Alex einiges an Spaß dabei. Bei uns Braungurten ging es hauptsächlich ums Erlernen des korrekten Ablaufs, mit nur wenigen kurzen Partnerübungen zur Verdeutlichung. Bei allen Übungen wurde hochkonzentriert gearbeitet, da das Gruppentempo  naturgemäß recht hoch war. Wie Toribio Osterkamp so schön anmerkte: „Das hier ist das Bonbon, die eigentliche Arbeit sollten die meisten von euch noch in die Heian und Sentai Katas investieren.“ Diese Grundlagenarbeit holte er dann tatsächlich in seiner zusätzlichen Einheit am Sonntag nach, wo er 90 Minuten lang in unterschiedlicher Intensität, aber meistens stark, ausschließlich die Heian und Sentai Katas trainieren ließ – die körperlich wohl härteste Einheit des gesamten Lehrgangs. Abgesehen von sauberen Ständen, Drehungen und Techniken und korrekter Hüftarbeit lag auffällig viel Betonung auf schnellen, fließenden Bewegungen durch sinnvolle Nutzung der Schwerkraft, aber auch leichte Ki-Übungen waren Bestandteil des Trainings. Die Atmosphäre im Training war locker und konzentriert, und die Gruppen waren größtenteils harmonisch. Auch das Umfeld war nett. Tauberbischofsheim selbst war zwar deutlich an der Kapazitätsgrenze, aber auf dem Trainingsgelände konnte man überall gemütlich zusammensitzen, Verpflegung gab es an jeder Ecke und gute Laune auch. Einzig die Abendunterhaltung ließ für unseren Geschmack etwas zu wünschen übrig, aber da waren wir ganz offensichtlich einfach nicht das anvisierte Zielpublikum. Spaß hatten wir trotzdem. Und nächstes Jahr gucken wir dann vielleicht mal in Neureut.

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